- Heiducken
- Heidụcken,Haidụken [ungarisch haidú »Söldner«], ursprüngliche Bezeichnung für ungarischen Hirten, seit dem 15./16. Jahrhundert für Söldner, die zur Grenzverteidigung gegen das Osmanische Reich eingesetzt wurden und in die ungarischen Parteienkämpfe eingriffen. Teile der Heiducken wurden vom siebenbürgischen Fürsten I. Bocskay nach 1700 auf seinen Gütern im Komitat Szabolcs sowie im Gebiet um Debrecen angesiedelt. Seit dem 18. Jahrhundert wurden auch Lakaien ungarischer Magnaten sowie Gerichtsdiener als Heiducken bezeichnet.In Südosteuropa war Heiducken Sammelbezeichnung für Räuberbanden, die es - wie die Klephten - schon vor der türkischen Besetzung gegeben hatte, die aber im Osmanischen Reich als Freischärler zu Trägern der nationalen und religiösen Opposition der Balkanvölker wurden (15.-19. Jahrhundert). Von der unterdrückten Bevölkerung in den rumänischen Fürstentümern, in Bulgarien, Serbien, Bosnien, Kroatien und Montenegro unterstützt und als Helden gefeiert, gingen die Heiducken von ihren unzugänglichen Gebirgs- und Waldverstecken gegen die türkischen Machthaber vor und teilten - jedenfalls in den verherrlichenden bulgarischen und serbischen Volksliedern (Heiduckenlieder) - ihre Beute mit den Armenischen In den Türkenkriegen des 17./18. Jahrhunderts unterstützten die Heiducken die österreichischen Truppen und kämpften gegen die lokalen Machthaber. Als Uskoken griffen sie auch die venezianische und österreichische Herrschaft in Bosnien und Dalmatien an.
Universal-Lexikon. 2012.